Tiere faszinieren uns, wir sehen ihnen gerne zu, wenn sie waghalsige Tricks vorführen oder komplizierte Aufgaben lösen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die SAT1-Show „Superpets“ viele Menschen an das Fernsehgerät fesselte. Gewinner waren dann die Schweizer Papageien mit ihrer, immer wieder betonten, ausgesprochen hohen Intelligenz. Aber wie beeinflusst unsere Einstellung das Bild der Intelligenz von Tieren?
Welche Tiere sind eigentlich intelligent?
Lieb und süß werden Haustiere bezeichnet, aber an der Intelligenz von Tieren wird oft gezweifelt bzw. diese übersehen. Macht das Haustier doch auch nie was es tun soll… kommt nicht, wenn man ruft, springt unerlaubt aufs Sofa, reagiert nicht auf Kommandos, wie Sitz oder Platz, und liegt den ganzen Tag faul herum, denken jetzt manche.
Studien, bei welchen Menschen ersucht wurden, die Intelligenz von Tieren, egal ob Haus-, Wild- und Nutztieren zu bewerten, ergaben, dass Hunde, andere Haustiere und auch Wildtiere im Ranking um die Klugheit besser abschnitten, als die domestizierten Nutztiere.
Es weisen Indizien darauf hin, dass die besseren Wertungen für Lernfähigkeit, Gedächtnis und Bewusstsein daran liegen, dass das Wissen und die persönliche Beziehung zu diesen Tierarten die Wahrnehmung beeinflussen. Zum Beispiel fand man heraus, dass Menschen, die sich mehr über Hundeverhalten informierten oder eine engere Beziehung zum Haustier hatten, ihnen mehr kognitive Fähigkeiten zusprachen. Aber auch Tierarten, denen in den Medien eine gewisse Klugheit nachgewiesen wird, werden höher bewertet. Wer hat nicht schon von der hohen Intelligenz von Delfinen und höheren Primaten gehört?
Bewertung von Intelligenz von Tieren und unsere Einstellung
Nach Fox (1990) beurteilen wir Tiere, je nachdem wie
– die Spezies generell traditionell betrachtet wird,
– der Nutzen der Spezies für uns Menschen, und
– unsere emotionale Reaktion gegenüber der Tierart ist.
Unabhängig davon, wie intelligent nun das jeweilige Tier wirklich ist, bilden wir uns also eine Meinung. Wohingegen die traditionelle Einstellung gegenüber den Tierarten und die jeweilige Nutzung relativ stabil bleiben, kann die emotionale Ansprache leichter verändert werden. Dies ist ein Grund, wieso Fersehformate, welche die Intelligenz von Tieren hervorheben (und natürlich auch wissenschaftliche Studien ;-)), den Tieren helfen können. Unsere Wahrnehmung verändert sich dadurch, ganz unbewusst, still und heimlich – dies verbessert das Ansehen der Tiere nicht nur bei Tierbesitzern mit einer schwächeren Bindung zum Tier, sondern auch bei tierlosen Menschen.
Fazit – Intelligenz von Tieren
Klug ist relativ: Wird uns präsentiert, wie intelligent und talentiert Tiere manche Aufgaben lösen, dann bewirkt dies, dass wir uns denken: „Halt, die Tiere haben ja viel mehr drauf, als ich mir gedacht habe!“, – und das ist gut, denn die persönliche Einstellung hat Auswirkungen auf das menschliche Verhalten! Ergo: Bessere Meinung – besseres Verhalten gegenüber den Tieren. Die negativen Seiten der Popularität von Tieren in den Medien und der sogenannte „Disney-Effekt“ sind eine andere Geschichte…
Mehr Tierwissen.
Referenzen
Driscoll, J. W. (1995). Attitudes toward Animals: Species Rating. Society & Animals, 3(2), 139–150. http://doi.org/10.1017/CBO9781107415324.004
Howell, T. J., Toukhsati, S., Conduit, R., & Bennett, P. (2013). The perceptions of dog intelligence and cognitive skills (PoDIaCS) survey. Journal of Veterinary Behavior: Clinical Applications and Research, 8(6), 418–424. http://doi.org/10.1016/j.jveb.2013.05.005