In vielen Haushalten leben Hunde mit Katzen zusammen. Bei einigen dieser speziesübergreifenden Patchwork-Familien entstehen echte Freundschaften, andere sind Mitbewohner, weil es eben sein muss und würden am liebsten ihr Stiefgeschwisterchen aussetzen oder sogar töten. Zu dem Thema “Hund und Katze Erfahrungen” gibt es aktuell eine neue Studie, die die Beziehung zwischen Hund und Katze untersucht hat. Was sagt diese zum Zusammenleben von Hund und Katze im selben Haushalt?
Und was sagst du zur Hund-Katze Beziehung?
Mach mit und teile anderen Tierfreunden auf Instagram mit dem #tierperspektivehundkatze deine Hund und Katze Erfahrungen mit! Lese außerdem spannende Hund und Katze Erfahrungen anderer “Tiereltern”! Mehr dazu am Ende des Artikels!
Friedliches, freundliches Zusammenleben in meisten Hund-Katze Haushalten!
Das Zusammenleben zwischen Hund und Katze ist laut den Großteil der Studienteilnehmern friedlich und freundlich. Die Tierbesitzer gaben an, dass eher die Katze sich unwohl fühlte und dem Hund droht, als umgekehrt. Nur bei wenigen Auseinandersetzungen kam es zu Verletzungen. Da Katzen meist kleiner als Hunde sind, akzeptieren vermutlich auch Tierbesitzer eher, dass sie sich vor dem großen Hund unter Einsatz von Krallen und Zähnen wehren. Katzen verursachen selten lebensgefährliche Verletzungen beim Hund, die Anzahl an getöteten Katzen ist da um einiges höher.
In der englischen Studie gaben außerdem die meisten Tierbesitzer an, dass die Tiere keine extrem enge Beziehung zueinander hatten, aber dass sie sich akzeptierten und sich im selben Raum mit dem anderen Tier wohl fühlten. Die 6 Punkte, die eine besonders enge Freundschaft zwischen Hund und Katze ausmacht, war nur selten voll erfüllt. Ein interessantes Studienergebnis war außerdem, dass eher die Katzen nicht bereit waren, Futter oder das Bettchen mit dem Hund zu teilen, als andersrum.
6 Punkte, die eine besonders gute Beziehung zwischen Hund und Katze ausmachen (Thomson et al., 2018):
Die Freundschaft zwischen Hund und Katze ist besonders eng, wenn der Hund oder die Katze
ein Spielzeug aufhebt und es dem anderen Tier zeigt!
sich vor dem anderen Tier auf den Rücken legt!
das Fressen mit dem anderen Tier teilt!
das Bett mit dem anderen Tier teilt!
mit dem anderen Tier spielt!
das andere Tier krault!
Konfliktpotential in der Katze-Hund Beziehung!
Hunde und Katzen besitzen eine natürliche Abneigung gegenüber die andere Tierart. Das ist klar, weil sie ja eigentlich Feinde wären. Lernen sie also die andere Tierart nicht als Freund kennen, verhalten sie sich instinktiv. Die Katze erliegt dann ihrem Flucht-Reflex und versucht vor dem großen “Wolf” zu fliehen, was wiederum im Hund den Jagd-Instinkt auslöst – das Unglück ist perfekt. Hat die Katze einmal mit einen schlechtgesonnenen Hund Kontakt gehabt, dann ist es nicht verwunderlich, dass die Katze bei Hunden schnell Reiß aus nimmt! Diese Hundeangst muss aber nicht für immer und ewig bestehen. Die Katze kann lernen, dass manche Hunde Freunde sind und andere eben nicht so nett. Das zeigt, wie viel Vertrauen in einem Fangenspielen von Hund und Katze steckt – wenn sie gute Erlebnisse sowie Hund und Katze Erfahrungen gemacht haben.
Körpersprache verwirrend für Hund und Katze
Auch die natürliche Körpersprache ist bei Hund und Katze anders, was zu weiterem Konfliktpotential führt. Trägt der Hund etwa die Rute hoch erhoben, dann ist er äußerst erregt und andere Hunde sind alarmiert (mehr Wissen über Hundeverhalten). Bei der Katze hingegen ist diese Haltung des Schwanzes eher eine freundliche Einladung. Wedelt die Katze mit dem Schwanz hin- und her, ist Vorsicht geboten vor einer potentiell schlechtgelaunten Katze, schwanzwedelnde Hunde sind dagegen meist freundlich. Wenn also der katzenfreundliche Hund freudig mit dem Schwanz wedelt, wenn er eine Katze sieht, kann es für diese erstmal sehr verwirrend und angsteinflößend sein. Wie kannst du also eine gute Beziehung zwischen Hund und Katze fördern?
Dinge, die vorteilhaft für ein freundliches Zusammenleben für Hund und Katze sind:
Zusammengewöhnung von Hund und Katze bereits im Welpen- bzw. Kittenalter!
Es besteht zwar das Prinzip, je früher desto besser, sorgfältig und langsam aneinander gewöhnt, können sich aber auch ältere Tiere noch anfreunden. Jede positive Erfahrung im Welpen- und Junghundalter ist förderlich zur Freundlichkeit gegenüber Katzen, also am besten bei Freunden mit hundeverträglichen Katzen vorbei schauen! Es kann aber auch helfen, wenn der Hund Geruch und Aussehen von Katzen vorab kennenlernt –> Wie herausfinden, ob mein Hund Katzen mag?
Einzug der Katze vor dem Hund im Haushalt.
Dies kann damit zusammenhängen, dass die Katze sich damit sicherer fühlt und weiß, wo sie sich zurückziehen kann, wenn der Hund ihr einmal zu viel wird.
Zusammenleben von Hund und Katze im Haus!
Je mehr Zeit die Tiere gemeinsam im Haus verbringen, desto besser verstehen sie sich bzw. müssen sich verstehen lernen… Wohnungskatzen haben einfach mehr Zeit durch Beobachten des Hundes dessen Verhalten und seine Eigenhalten kennen zu lernen. Es könnte also sinnvoll sein, Freigängerkatzen zur Zusammengewöhnung mit dem Hund für ein paar Tage im Haus zu lassen. Es könnte sonst passieren, dass die Freigängerkatzen ihr Zuhause dem Rivalen Hund überlassen und einfach zum Nachbarn ziehen.
Eigener Rückzugsort für die Katze!
Da der Hund meist größer ist, als die Katze sollte diese ihm aus den Weg gehen können. Ein Platz, wo sie sich ungestört und sicher ausruhen kann, ist empfehlenswert. Dies kann z.B. ein höhergelegener Ruheort auf einem Regal oder ein Kratzbaum sein.
Liebe geht durch den Magen!
Das gemeinsame Fressen kann bei Hund und Katze ein positives Gefühl auslösen, wenn es das andere Tier sieht, weil es dieses dann mit Futter bekommen verbindet. ACHTUNG: Auf keinen Fall sollte Futterneid entstehen. Die Essenszeiten also gut überwachen und ansonsten das Katzenfutter und Wasser erhöht auf einem Regal anbieten.
Fazit – Hund und Katze Erfahrungen
Du siehst also, dass Hund und Katze sehr gute Freunde werden können. Natürlich gehören beim Zusammenleben deiner tierischen Patchwork-Family ab und an Streitigkeiten dazu. Du hast als “Tiermama” bzw. “Tierpapa” die Verantwortung, dass sich jedes Familienmitglied wohl fühlt. Achte insbesondere auf deine Katze, wenn du nicht willst, dass sie zum Nachbarn zieht!
Brauchst du Hilfe für die Vergesellschaftung deiner Tiere?
Das Zusammengewöhnen von Hund und Katze kann oft sehr nervenaufreibend sein. Dann ist man verzweifelt und überlegt vielleicht sogar eines der geliebten Tiere abzugeben. Ein gutes Management und durchdachtes Training können aber schnell viel ändern, damit die Tiere besser miteinander zurechtkommen. Ich helfe dir auch gerne online, um ein auf eure Bedürfnisse abgestimmtes Trainings- und Managementprogramm zu entwickeln. Mehr zu meiner Online Beratung findest du HIER. Deine Doris von Tierperspektive 🙂
Literatur:
Thomson, J.E., Hall, S.S, Mills, D.S. (2018): Evaluation of the Relationship Between Cats and Dogs Living in the Same Home, Journal of Veterinary Behavior, doi: 10.1016/j.jveb.2018.06.043.