Wie intelligent Hunde sind!
Hunde gelten als so intelligent, wie Kleinkinder. So mancher Hundebesitzer stimmt jetzt wahrscheinlich zu, andere denken: „Meiner garantiert nicht!“. Der Psychologe und Hundeforscher Stanley Coren sagt, dass die durchschnittliche Intelligenz von Hunden jener menschlicher Kinder im Alter von 2,5 Jahren entspricht. Manche Hunde haben zum Beispiel gezeigt, dass sie mindestens 150 Wörter verstehen. Studien haben auch bestätigt, dass Hunde bis mindestens vier oder fünf zählen können. Dabei könne sie auch Rechnen und simple Fehler, wie 1+1=1 oder 1+1=3 erkennen. Hunde täuschen aber auch andere Hunde oder Menschen, um an bevorzugte Ressourcen, wie Leckerlis zu kommen. Auch das zeugt von Intelligenz!
Kinder im Vergleich zu Hunden
Mit 4 bis 5 Jahren hängen die Menschenkinder dann die Hunde ab, indem sie mehr ihren Verstand nutzen und sich mit Worten zu verständigen lernen. Der Präfrontale Cortex ist für höheres Denken, Impulskontrolle und dem Befolgen können von Regeln zuständig; der Orbitofrontale Cortex in Entscheidungsfindung und Belohnung involviert. Die Selbstkontrolle ist etwas, das sich bei Kindern ebenso mit 3 bis 5 Jahren entwickelt – wobei sich der Prozess bis zum Alter von 11 Jahren fortziehen kann. Beim Hund passiert diese Selbstkontrolle im Vergleich in einem relativ kleinen Bereich im linken frontalen Cortex und ist damit nicht so gut ausgeprägt.
Ranking der 79 gehorsamsten Hunderassen
Einige Hunde werden als besonders intelligent bezeichnet, andere als etwas begriffsstutzig. Menschen tendieren oft dazu die Intelligenz von Hunden oberflächlich durch wenige Gesichtspunkte zu bewerten. Jene Hunde, die brav und schnell Befehle umsetzen werden als besonders intelligent bezeichnet. Das stimmt so nicht – nach dem Hundepsychologen Stanley Coren kann Intelligenz in verschiedene Ebenen unterteilt werden. Manche Hunde finden Aufgaben schnell selbst heraus, andere können sich Befehle besonders gut merken und wieder andere sind ein Naturtalent auf allen Ebenen. Auch darf die räumliche Auffassungsgabe, die körperlichen Fähigkeiten und die soziale Intelligenz nicht vergessen werden. Das liegt daran, dass die Intelligenz in mehrere Teilbereiche unterteilt werden kann.
3 Typen von Intelligenz bei Hunden
- Instinktive Intelligenz: also wozu der Hundetyp ursprünglich gezüchtet wurde, wie z.B. hüten oder jagen
- Adaptive Intelligenz: wie gut lernt der Hund von seiner Umwelt, um selbständig Probleme lösen zu können
- Arbeitsintelligenz und Gehorsam: dieser Typ ist äquivalent zum Lernen in der Schule bei uns Menschen, also wie gut Gelehrtes behalten werden kann
Die dritte Intelligenz, also Gehorsamkeit ist vielen Hundehaltern allerdings sehr wichtig. Hier findest du die von Stanley Coren erstellte Topliste der gehorsamsten Hunderassen:
Erste Gehorsamkeitsklasse – Top 10 der folgsamsten Hunderassen
Die Anführer der gehorsamsten Hunderassen lernen ein neues Kommando in weniger als fünf Wiederholungen und gehorchen dem Hundebesitzer in mindestens 95% der Zeit.
- Border Collie
- Pudel
- Deutscher Schäferhund
- Golden Retriever
- Dobermann
- Sheltie
- Labrador Retriever
- Papillon
- Rottweiler
- Australian Cattle Dog
Zweite Gehorsamkeitsklasse
Diese Rassehunde lernen neue Kommandos nach 5 bis 15 Wiederholungen und gehorchen zu etwa 85%.
- Welsh Corgi Pembroke
- Zwergschnauzer
- Englischer Springerspaniel
- Belgische Tervueren
- Schipperke, Belgischer Schäferhund
- Wolfsspitz
- Deutsch Kurzhaar
- Flat-coated Retriever, Englischer Cockerspaniel, Schnauzer
- Bretonische Vorsehhund
- Cocker Spaniel, Nova Scotia Duck Tolling Retriever
- Weimaraner
- Belgischer Malinois, Berner Sennenhund
- Pomeranian
- Irische Wasserspaniel
- Vizsla
- Welsh Corgi Cardigan
Dritte Gehorsamkeitsklasse
Diese Rassehunde lernen neue Kommandos in 15 bis 25 Wiederholungen und sind zu 70% gehorsam.
- Chesapeake Bay Retriever, Puli, Yorkshire Terrier
- Riesenschnauzer, Portugiesische Wasserhund
- Airedale Terrier, Flandrische Treibhund
- Border Terrier, Briard
- Welsh Springer Spaniel
- Manchester Terrier
- Samojede
- Field Spaniel, Neufundländer, Australian Terrier, American Staffordshire Terrier, Gordon Setter, Bearded Collie
- Amerikanischer Eskimohund, Cairn Terrier, Kerry Blue Terrier, Irish Setter
- Norwegische Elchhund
- Affenpinscher, Australian Silky Terrier, Zwergpinscher, English Setter, Pharaonenhund, Clumber Spaniel
- Norwich Terrier
- Dalmatiner
Vierte Gehorsamkeitsklasse
Diese Rassehunde lernen neue Kommandos in 25 bis 40 Wiederholungen und gehorchen mindestens zu 50%.
- Irish Soft Coated Wheaten Terrier, Bedlington Terrier, Foxterrier
- Curly-coated retriever, Irish wolfhound
- Kuvasz, Australian Shepherd
- Saluki, Finnischer Spitz, Pointer
- Cavalier King Charles Spaniel, Deutsch Drahthaar, Black and Tan Coonhound, Amerikanische Wasserspaniel
- Siberian Husky, Bichon Frise, King Charles Spaniel
- Tibet Spaniel, English Foxhound, Otterhund, American Foxhound, Greyhound, Harrier, Parson Russel Terrier, Französischer Rauhhaariger Vorstehhund
- West Highland Terrier, Havanese, Scottish Deerhound
- Boxer, Deutsche Dogge
- Dachshund, Staffordshire Bull Terrier, Shiba Inu
- Malamute
- Whippet, Chinesische Shar-Pei, Drahthaarige Foxterrier
- Rhodesian Ridgeback
- Podenco Ibicenco, Welsh Terrier, Irish Terrier
- Boston Terrier, Akita
Fünfte Gehorsamkeitsklasse
Diese Rassehunde lernen neue Kommandos in 40 bis 80 Wiederholungen und gehorchen mindestens zu 40%.
- Skye Terrier
- Norfolk Terrier, Sealyham Terrier
- Mops
- Französische Bulldogge
- Belgische Griffon, Malteser
- Italienisches Windspiel
- Chinesische Schopfhund
- Dandie Dinmont Terrier, Basset Griffon Vendeen, Tibet-Terrier, Japan Chin, Lakeland Terrier
- Bobtail
- Pyrenäenberghund
- Scottish Terrier, Bernhardiner
- Bull Terrier, Petite Basset Griffon
- Chihuahua
- Lhasa Apso
- Bullmastiff
Sechste Gehorsamkeitsklasse der folgsamsten Hunderassen
Diese Rassehunde lernen neue Kommandos in mehr als 100 Wiederholungen und gehorchen nur zu etwa 30%.
- Shih Tzu
- Basset Hound
- Mastiff, Beagle
- Pekingese
- Bloodhound
- Borzoi
- Chow Chow
- Bulldog
- Basenji
- Afghanischer Windhund
Gehorsamkeit der Hunde individuell verschieden
Abschließend muss aber festgehalten werden, dass diese Liste natürlich nicht für jedes Tier 100% stimmt. Manche sind einfach gehorsamer, manche weniger – das ist individuell unterschiedlich und hängt auch von der Hund-Mensch Beziehung ab.
Besonders Hunde in der letzten Gehorsamkeitsklasse wurden auf Selbständigkeit und nicht Gehorsamkeit selektiert. Ein Afghanischer Windhund ist dazu gemacht Beute hinterher zu laufen. Sie werden vom Charakter her oft eher wie eine Katze beschrieben. Das bedeutet nicht, dass sie dumm sind, sondern unabhängiger und selbst bestimmt. Lauf- und Stöberhunde werden dagegen zum Beispiel sehr stark von ihrer Nase geleitet. Sie sind daher schwer zu trainieren, da sie selten vom Boden aufblicken. Sie sind nicht daran interessiert, jemanden zuzuhören oder zu gefallen, sie wollen mit ihrer Nase eine Spur finden. Und genau darin sind sie talentiert. Jeder Hund besitzen also, wie weiter oben erwähnt, eine ganz eigene Intelligenz, auch wenn sie nicht die Lernfähigkeit ist.
Training funktioniert mit jedem Hund!
Du siehst also, dass die Gehorsamkeit von der Hunderasse abhängen kann. Das heißt aber nicht, dass andere Hunde halt dann einfach weniger gehorchen. Nein, es kommt viel auf ein gut durchdachtes Training an. Du musst dabei nicht nur das richtige Timing finden, sondern auch die Belohnung auf die aktuelle Motivation deines Hundes abstimmen. Bei machen Hunden reicht ein Stück Hundekeks eben nicht für die Erziehung, sondern muss mehr auf seine individuellen Bedürfnisse eingegangen werden. Brauchst du Hilfe bei der Erziehung deines Hundes? Ich trainiere mit euch gerne online weltweit oder bei dir Zuhause in Oberösterreich. Du wirst dich wundern, wie wundervoll dein Hund lernen und kooperieren kann, wenn das Training richtig aufgebaut ist. Liebe Grüße, deine Doris von Tierperspektive.