Die urtümlichen Hunderassen – wer sind sie und welche von ihnen ist wirklich die älteste Ur Hunderasse?
Stammbaum der urtümlichen Hunderassen
Der Vorfahre unserer Hunde ist der Wolf – das wissen die Meisten. Von ihnen entwickelte sich ein Hundetyp, der den damaligen Menschen folgte, um deren Abfall zu fressen. Das war eine Win-Win-Situation für beide: Die „Abfall-Wolfshunde“ bekamen einerseits leichte “Beute”, andererseits wurde der organische Abfall der Menschen fachgerecht entsorgt. Genetische Analysen haben ergeben, dass die urtümlichen Hunderassen noch am nächsten mit den damaligen „Abfall-Wölfen“ verwandt sind. Viele denken jetzt vielleicht, dass die Wolfshunde die urtümlichste Hunderasse ist. Es fließt ja auch echtes Wolfsblut in ihren Adern. Oder der Husky, weil manche Rassevertreter dem Wolf sehr ähnlich sehen. Aber nein, beides ist falsch!
Platz 1 – Urtümliche Hunderassen aus Asien
Laut dem Wissenschaftler Parker et al. (2004) fand der älteste Split des Stammbaumes vom Wolf zu den Hunden bei den asiatischen Spitzartigen statt. Dabei spaltete sich den Genanalysen zufolge als erstes der Chinesische Shar-Pei ab, danach der Shiba Inu, gefolgt von einer Line, die sich in die alten Hunderassen Chow Chow und Akita aufteilten. Es darf natürlich nicht vergessen werden, dass der alte Schlag des Shar-Pei nicht so viele Falten hatte. Diese extremen Körpermerkmale entstanden erst später durch die Zuchtselektion.
Platz 2 – Urtümliche Hunderassen aus Afrika
Es spalten sich also laut diesen Genanalysen die asiatischen urtümlichen Hunderassen als erstes ab. Aus der zweiten Linie ging der Basenji hervor. Dieser Hundetyp ist die afrikanische Ur Hunderasse. Von den Vorfahren des Basenji gingen zwei weitere Äste weg, die sich in die alten Hunderassen auf Platz 3 und 4 entwickelten.
Platz 3 – Urtümliche Hunderassen aus der Arktis
Ein Ast ging zu den arktischen Hunden im Urtyp, der sich dann etwas später in Siberian Husky und Alaskan Malamute spaltete. Der zweite Ast der Basenji-Vorfahren splittete sich wieder in 2 Richtungen.
Platz 4 – Urtümliche Hunderassen aus dem Nahen Osten
Es zweigten sich aus einer Basenji-Vorfahren-Linie die alten Hunderassen aus dem Nahen Osten ab. Dort zählen Afghane und Saluki zu den urtümlichsten Hunderassen. Und von der anderen Basenji-Vorfahren-Linie zweigte sich im Nahen Osten dann vermutlich auch eine Linie ab, die die Vorfahren aller anderen Rassen hervorbrachte. Einige werden jetzt vielleicht den Pharaonenhund oder den Podenco Iberico bei den urtümlichen Hunderassen vermissen? Diese stehen absichtlich nicht dabei. Genetische Analysen deuten darauf hin, dass diese Rassen nicht zu den urtümlichen Hunderassen zählen, sondern vermutlich Rückzüchtungen sind.
Fazit – wer sind die urtümlichsten Hunderassen?
Fassen wir das Wichtigste zusammen: Die urtümlichste heute noch lebende Hunderasse ist vermutlich der Chinese Shar-Pei, aus dem sich die restlichen asiatischen Hunderassen im Urtyp entwickelten. Die zweiturtümlichste Hunderasse ist der Basenji. Von den Vorfahren des Basenji spalteten sich die arktischen Hunde im Urtyp ab. Zuletzt fand dann im Nahen Osten eine Teilung in die Windhunde Afghane und Saluki sowie der Linie der gesamten anderen Hunderassen statt.
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Literatur:
Parker HG, Kim LV, Sutter NB, Carlson S, Lorentzen TD, Malek TB, Johnson GS, DeFrance HB, Ostrander EA & Kruglyak L (2004): Gentic Structure of the Purebred Domestic Dog, Sciencemag, Vol 304, pp. 1160
